CDU-Delegation im Ameos-Klinikum Heiligenhafen

Denkmalschutz und Erfordernisse eines modernen Klinikmanagements stehen sich manchmal im Weg!
„Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen“, darüber waren sich CDU-Bundestagskandidat Ingo Gädechens und Landtagsabgeordneter Klaus Klinckhamer mit der Geschäftsleitung der AMEOS Krankenhausgesellschaft Holstein, Herrn Dieckmann und Herrn Tüting einig. Die CDU-Delegation stattete dem Haus in Heiligenhafen in der vergangenen Woche einen Besuch ab, um sich einen Eindruck über die Arbeit und den Alltag im Klinikum zu verschaffen. Derartige Besuche führen Gädechens und Klinckhamer in regelmäßigen Abständen durch und halten so einen „kurzen Informationsdraht“ zur Geschäftsleitung der Einrichtung.
Im Rahmen des Gespräches wurde von Geschäftsführer Michael Dieckmann lobend hervorgehoben, dass sich sowohl der Bund als auch das Land und der Kreis Ostholstein am Konjunkturprogramm 2 beteiligt haben und energetische Maßnahmen auch in Heiligenhafen durchgeführt werden können. Aus den Geldern kann u. a. eine über 600.000 Euro teure Sanierungsmaßnahme - insbesondere der Ersatz alter Holzfenster - am Standort Heiligenhafen realisiert werden.
Die AMEOS Gebäude - bestehend aus Klinikum, Fachpflege- und Eingliederungseinrichtungen - stehen allesamt unter Denkmalschutz: „Die Wärmesanierung eines normalen Krankenhauses kostet hier fast das Doppelte“, so Geschäftsführer Dieckmann. Auch für ein Klinikum essentielle Anbauten, wie ein Rollstuhlaufgang seien vom Denkmalschutz nicht oder nur schwer zu genehmigen, da sie nicht dem ursprünglichen Ensemble entsprechen. Diese Hindernisse erschweren die Bedingungen für die AMEOS Gruppe in Heiligenhafen, die hier immerhin 830 Mitarbeiter beschäftigt und in ganz Ostholstein mit ca. 1.900 Angestellten der größte Arbeitgeber ist. „Denkmalschutz ist eine wichtige Maßnahme zur Erhaltung der historischen Gebäude und des Gesamtensembles vergangener Zeiten. Aber er muss auch den Bedürfnissen der Menschen und einem notwendigen, modernen Klinikmanagement gerecht werden“, betonte der CDU-Bundestagskandidat Ingo Gädechens. Es könne nicht Ziel des Denkmalschutzes sein, die Auflagen so zu gestalten, dass der Träger nicht mehr in der Lage ist, wirtschaftlich zu arbeiten. „Leer stehende Gebäude nutzen keiner Seite etwas!“
In den vergangenen Jahren hat die Geschäftsführung behutsam eine Neuausrichtung des Standortes vornehmen müssen: Wegen der sich verändernden Altersstruktur der Patienten, aber auch aufgrund des steigenden Wettbewerbes habe man sich u. a. auf spezielle psychiatrische Erkrankungen, die z. T. mit körperlichen Einschränkungen einhergehen, spezialisiert. Darüber hinaus werden in Heiligenhafen pflegebedürftige Patienten sowie Suchtkranke behandelt. Mit einer Kapazität von 285 Betten erstreckt sich das Einzugsgebiet des Klinikums bis nach Kiel.
Unterstützung erbat man sich insbesondere hinsichtlich der Fortschreibung des Krankenhausplanes des Landes Schleswig-Holstein für die Jahre 2010 ff. vom örtlichen Landtagsabgeordneten Klaus Klinckhamer. Bei AMEOS in Heiligenhafen hat jedes bisher genehmigte Bett seine Berechtigung. Eine Verlagerung der Kapazitäten auf eine wohl möglich erst neu zu schaffende Einrichtung eines anderen Trägers lehnten beide CDU Politiker ab. „Das wäre Geldverschwendung, die in Zeiten knapper Kassen unverantwortbar wäre, so Klinckhamer. Außerdem gefährde man den Standort Heiligenhafen unnötiger Weise, ergänzte Gädechens.
Erfreut nahmen die CDU Politiker die große Anzahl der Ausbildungsplätze bei AMEOS zur Kenntnis: Zur Zeit werden vom Gesundheits- und Krankenpfleger bis hin zum Ergotherapeuten rund 300 Angestellte ausgebildet. „Den Menschen in Ostholstein muss die Bedeutung dieses Hauses für die Region klargemacht werden. Es ist Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen für einen wirtschaftlichen Betrieb des Standortes zu erhalten“ so Gädechens und Klinckhamer abschließend. AMEOS selbst wolle zielstrebig den Weg in eine gesicherte Zukunft beschreiten. Man plane sogar die Erweiterung der Kapazitäten im Bereich der Eingliederung durch die Nutzung eines zur Zeit leer stehenden Gebäudes. Die CDU Politiker vereinbarten mit der Geschäftsleitung die Fortsetzung ihrer Gespräche.