„Keine endgültige Entscheidung bei der Fehmarnsundquerung“
„Es gibt keine endgültige Entscheidung, ob eine neue Fehmarnsundquerung als Tunnel oder Brücke realisiert wird“, kommentiert Ingo Gädechens ein Gespräch, dass er aktuell mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und Staatssekretär Enak Ferlemann in Berlin führte. „Alle Varianten werden derzeit ergebnisoffen diskutiert, von einer Vorfestlegung auf eine Brückenlösung kann deshalb keine Rede sein.“ Damit widerspricht Gädechens einer von der Kreis-SPD in Umlauf gebrachten Darstellung, wonach es bereits eine „Lieblingsvariante im Ministerium“ gäbe. Zwar habe Staatssekretär Ferlemann die „Zwei-Brückenlösung“ präferiert, wollte damit aber keinem Untersuchungsergebnis vorgreifen.
„Im Übrigen ist es immer besser miteinander als übereinander zu sprechen“, kritisiert Gädechens insbesondere die SPD-Abgeordneten aus dem Kreis. Der CDU-Bundestagsabgeordnete setzt erneut auf den Dialog und sprach mit der Spitze des Bundesverkehrsministeriums. „Wichtig ist, dass wir uns der Realität stellen und Probleme – wie bei der Sundquerung – ergebnisoffen miteinander besprechen. Deshalb habe ich das Gespräch mit dem Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sowie dessen parlamentarischem Staatssekretär Enak Ferlemann gesucht und nochmals für eine Tunnelvariante geworben.“
„Der Bundesverkehrsminister hat in dem Gespräch klar zu verstehen gegeben, dass es derzeit noch keine Vorentscheidung für eine Variante gibt. Erst müssten alle Möglichkeiten eingehend untersucht werden, bevor man sich festlegen könne“, so Gädechens. Damit bleibt es bei der Linie, die auch schon SPD-Landesverkehrsminister Meyer vor kurzem dargestellt hatte: Nach wie vor werden alle vier Querungsvarianten gleichberechtigt bis zum Jahresende geprüft, darunter auch die Tunnellösung.“
Im Gespräch erinnerte Gädechens den Minister daran, dass er bereits vor Jahren im Bundesverkehrsministerium mit guten Argumenten für einen Tunnel durch den Fehmarnsund geworben hätte. „Es kann auch nicht sein, dass immer wieder LKWs und Wohnwagengespanne die alte Sundbrücke wegen Starkwind nicht passieren können. Ein Tunnel würde dieses Problem sicher lösen. Und auch aus wirtschaftlicher Perspektive wäre langfristig betrachtet ein Tunnel sicher wirtschaftlicher, als eine Brücke. Für den Tourismus- und Wirtschaftsstandort Ostholstein und gerade für Fehmarn ist es aus meiner Sicht entscheidend, dass der absehbare und sehr konkrete Engpass auf der Vogelfluglinie vermieden wird. Die ständige Erreichbarkeit der Insel muss gewährleistet werden.“
Angesichts der Größe des Gesamtprojekts müsse natürlich über die Kosten nachgedacht werden. Allerdings vermisst Gädechens vom Landesverkehrsminister Meyer bisher eine Aussage, in wie weit das Land sich seiner Verantwortung stellt. „Aktuell gehört die Fehmarnsundbrücke zur Hälfte dem Land Schleswig-Holstein und zur anderen Hälfte der Deutschen Bahn, die auch für den Unterhalt des Brückenbauwerks zuständig ist. Gerade das Land ist somit auch in der Pflicht nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen und muss sich äußern, inwieweit es bereit ist, sich an den Mehrkosten einer Tunnellösung zu beteiligen“, gibt Gädechens zu bedenken.
In dem Gespräch wurden auch mögliche Probleme bezüglich des Naturschutzgebietes Natura 2000 angesprochen. „Hier wurde uns buchstäblich die „Rute vor den Hintern“ gebunden“, kommentiert Gädechens. Dennoch fordert der CDU-Politiker die Projektbeteiligten dazu auf, alle Möglichkeiten eingehend zu prüfen, um dennoch eine Tunnelquerung realisieren zu können.